Patrick und die “Glorreichen Sieben”

SC Turm glänzt bei der SEM

Vom 18. bis zum 24. Oktober fanden die saarländische Schach-Einzelmeisterschaft (SEM) in der Eisenberghalle in St. Ingbert-Hassel statt. Corona-bedingt nahmen insgesamt nur 67 Spieler teil, darunter sieben vom SC Turm Illingen. In der höchsten Spielklasse, dem Meisterturnier, mischten vier Illinger munter mit: Joachim Klein, Patrick Kuhn, Luca Zimmer und Jonas Feidt. Eine Klasse tiefer, im A-Turnier, starteten Tim Aubertin und  Felix Schuh. Im B- Turnier spielte Aaron Schumacher.
Es lief prima für den SC Turm. Das Turm-Septett machte seinen Verein zum wohl erfolgreichsten dieser SEM. Krönung des Turm-Auftritts ist unbestritten der Titelgewinn von Patrick Kuhn. Patrick ist damit Nummer 4  in der Liste der Landesmeister, die der SC Turm bisher hervorbrachte. Nummer 3 ist Ralf Scherer, der 1994 triumphierte. Nummer 2 ist Boris Traub, Titelträger im Jahr 1988. Herausragende Nummer 1 ist Turmlegende Thomas Biehler, der 1986 die saarländische Schachelite aufmischte, als frisch gebackener Deutscher Meister der Jugend A. Auch Boris war beim Titelgewinn erst 18 Jahre alt, Ralf Scherer war 25, genauso alt wie jetzt Patrick  – ein Beweis für die gute Jugendarbeit des SC Turm.
Die Finalrunde des Meisterturniers hatte es in sich. Gleich 5 der insgesamt 16 Spieler hatten noch Chancen auf den Titel, vorweg mit einem halben Punkt Vorsprung der Internationale Meister und 20-fache Landesmeister Herbert Bastian und Patrick Kuhn. Letzter Gegner von Patrick war sein Vereinskamerad Jonas Feidt, noch zur U16 gehörend, als Nummer 14 der Setzliste die Überraschung des Turniers. „Ich hatte ja selbst noch Chancen auf den Titel, deshalb wollte ich mein Bestes geben“, kommentiert Jonas. „Aber Patrick spielte stark, nutzte meinen Fehler, der zum Verlust eines Bauern führte, gnadenlos aus!“ Da Herbert Bastian in seiner Partie gegen Meikel Jenner patzte, kürte sich Patrick mit einem halben Punkt Vorsprung zum gefeierten Landesmeister. Jonas landete auf Rang 6, einen Platz hinter seinem Vereinskameraden Joachim Klein. Joachim war es, der im Jahr zuvor Herbert in der letzten Runde bezwang, sich auf Rang 3 und Herbert um Titel Nummer 21  brachte. Fazit: Der SC Turm ist zum Spielverderber für Abonnementsmeister Bastian geworden, denn diesmal war seine Niederlage in Runde 4 gegen den Illinger Patrick Kuhn vorentscheidend.
Hier die vollständige Bilanz der „Glorreichen Sieben“ des SC Turm: Luca Zimmer, U20, beendete das Meisterturnier auf Platz 13, weiter vorne rangierten im A-Turnier die Turmspieler Tim Aubertin und Nachwuchshoffnung Felix Schuh. Tim wurde Vierter, Felix, angereist mit der niedrigsten DWZ aller 16 Teilnehmer, spielte stark und wurde Neunter, einen halben Punkt hinter dem Fünften. Im B-Turnier konnte der SC Turm einen weiteren Titel einfahren. Der geht auf das Konto des 18-jährigen Aaron Schumacher. BWL-Student Aaron hat sich nach jahrelanger Schach-Abstinenz eindrucksvoll zurück gemeldet. 
Gemeldet war für die SEM in Hassel auch Illingens Überflieger Daniel Hoppstädter. Daniel verzichtete, sah seinen Start bei der Deutschen Jugendmeisterschaft der U12 in Willingen im Sauerland gefährdet. Eine durch Corona bedingte Quarantäne im Zusammenhang mit der SEM in Hassel hätte diesen Start verhindert. Daniel holte kürzlich bei der Mitteldeutschen Mannschaftsmeisterschaft  der U20 im Landesmeister-Team des SC Turm satte 4,5 von 5 möglichen Punkten – an Brett 2, mit 11 Jahren!
Das Alter ist im Schach nicht der entscheidende Faktor. Herbert Bastian wäre mit seinen 68 Jahren haushoher Favorit im Seniorenturnier der SEM gewesen, aber er hält immer noch prima bei den Jüngeren mit. Erinnert sei an Viktor Kortschnoi, von Freund und Feind ehrfurchtsvoll „Viktor der Schreckliche“ genannt. Kortschnoi wurde mit 80 Jahren Schweizer Meister. Und am anderen Ende der Skala stehen die „Jungen Wilden“ des Schachs: Sergej Karjakin war mit 12 Lenzen Schach- Großmeister, Magnus Carlsen mit 13. 
Hier Fotos unserer Helden: 

1. Runde: Patrick (links) gegen Luca
Rechts Joachim
links Jonas
Tim im Spiel gegen Sonja
links Felix
rechts Aaron

Vorentscheidende Partie in Runde 4: links Patrick Kuhn, rechts Herbert Bastian

Das könnte dich auch interessieren …

Eine Antwort

  1. Nochmals herzliche Glückwünsche an Patrick, der wirklich überragend gespielt hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert