Luca und Daniel bei der DLM in Berlin dabei

In Berlin fand für die Schachjugend die Deutsche Ländermeisterschaft (DLM) statt. Dabei traten Achtermannschaften aus jedem Landesverband gegeneinander an. Jede Mannschaft bestand aus je einem Jugendlichen der Altersklassen U20, U20 weiblich (w), U18, U16, U16w, U14, U12, U12w.  Gespielt wurde vom 30. September bis zum 4. Oktober, insgesamt sieben Runden nach Schweizer System. Bei diesem Modus, der immer dann gewählt wird, wenn wegen der hohen Teilnehmerzahl ein Spiel „jeder gegen jeden“ nicht möglich ist, spielen immer möglichst punktgleiche Mannschaften gegeneinander. Die Kontrahenten hatten je 90 Minuten für 40 Züge, danach zusätzliche 30 Minuten für den Rest der Partie. Mit Luca Zimmer, U20, und Daniel Hoppstädter, 11 Jahre alt und damit zur U12 gehörend, aber in der U16 eingesetzt, gehörten zwei Spieler des SC Turm zur Mannschaft des Saarlandes.
Die DLM war ein Stelldichein der aufstrebenden Schachelite: Ein Internationaler Meister (IM), 17 Fide Meister (FM) waren am Start, dazu ein Meisterkandidat (CM) und eine Meisterkandidatin. Ganz oben stand der Dresdner IM Roven Vogel, DWZ 2447, vor 4 Jahren bereits IM und Weltmeister der U16. Trotz Überflieger Vogel wurde Sachsen am Ende nur Zwölfter. Favorisiert waren die Teams aus Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz. Die aber stolperten schon in der ersten Runde, wie überhaupt die Meisterschaft von Überraschungen geprägt war. Das kleine Saarland schaffte leider keine Sensation, verlor in Runde 5 auch noch deutlich mit 6:2 gegen den anderen „Schachzwerg“, gegen Bremen.  Am Ende landete man im Feld der 16 teilnehmenden Länder auf dem letzten Platz. Das ist kein Beinbruch, schließlich war das Team von der Saar mit dem zweitschlechtesten DWZ-Schnitt angereist, mit 1720. Der Sieger Nordrhein-Westfalen hat 2061, Niedersachsen als Zweiter hat 2049, Baden als überraschender Dritter hat den DWZ-Schnitt 1909.
In positiver Erinnerung bleiben die fünf Tage in der Jugendherberge Berlin Ostkreuz,  die zugleich Spiellokal war.  Weniger schön, aber den Umständen geschuldet, war das Corona-bedingte Drumherum, die strikte Isolation der Teams,  die Maskenpflicht, die Verteilung der Meisterschaft auf sechs regelmäßig gelüftete Säle und das Fehlen der Zuschauer und der Betreuer während der Begegnungen.   
Allen Widrigkeiten zum Trotz hat die Deutsche Schachjugend als Veranstalter beste Arbeit geleistet. Ein Highlight waren die Liveübertragungen der Partien. Die Turm-Fans zuhause konnten die Züge ihrer Lieblinge hautnah verfolgen. Sie fieberten mit, sie litten mit – aber sie hatten auch Anlass zur Freude, wie etwa beim starken 4:4 in Runde 3 gegen Brandenburg.  Luca Zimmer vom SC Turm hat mit seinem Sieg wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen.

Team Saar mit ganz links Maximilian Müller, dann  Daniel Hoppstädter, Luca Zimmer, Cedric Chassard, Jan Jeschke, Anna Huppert, Cecilia Chassard (vorne) und  Emily Fuchs, ganz  rechts  Jodi Alhassan

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