3 : 5 GEGEN FRANKENTHAL

Blick auf die Kontrahenten: ganz links Frank Mayer gegen Arkadi Syrov, ganz rechts Joachim Klein gegen Bernhard Geyer.

Bei Frankenthal 3 FM unter den ersten 4 Brettern, das kann sich sehen lassen. Der FM an Brett 1 hat gewonnen, auch der an Brett 3. Der Turm-Hoffnung Jonas Feidt, U20, aber gelang ein Sieg gegen den FM Peter Kargoll.

ILLINGEN 3 : 5 FRANKENTHAL

22292Frank Mayer0:1Arkadi Syrov2325FM1
32226Joachim Klein1:0Bernhard Geyer21454
52231Thomas Biehler0:1Albert Syska2159FM6
61924Jonas Feidt1:0Peter Kargoll2132FM7
71897Daniel Hoppstädter½:½Fabian Mäurer19938
81974Tilman Giese½:½Lukas Muths18709
91866Andreas Hauer0:1Bernd Kühn204511
111701Luca Zimmer0:1Volker Louis205912

TABELLE DER OBERLIGA SÜDWEST NACH RUNDE 7

MannschaftSpMPBPBW
1.TSV Schott Mainz71442½190½
2.SG Kaiserslautern71133½141½
3.SV Worms 187871038180
4.SK Landau71035143½
5.SK Frankenthal7827121½
6.Turm Illingen7629½137½
7.SC Caissa Schwarzenbach7619½  94
8.SVG Saarbrücken7321  91
9.SG Speyer Schwegenheim II7219  96½
10.SC Turm Winterbach7015  64

Getrübt wurde die Veranstaltung durch die Fehlplanung des Ortsvorstehers. Der hatte die dem SC TURM zugewiesene Turnhalle zeitgleich für eine Geburtstagsfeier vermietet. Folge: Das Spiellokal musste während der Begegnung gewechselt werden! Es ist unseren Schachfreunden aus Frankenthal hoch anzurechnen, dass sie den Ortswechsel weitgehend klaglos hinnahmen, lediglich Bernd Kühn hatte sich mächtig aufgeregt.

Hier der Kommentar des Mannschaftsführers Joachim Klein:

Frank spielte am ersten Brett gegen den starken FM Arkadi Syrov. Genau wie Thomas Biehler an Brett 3 wählte er die sogenannte Kalashnikov Variante der Sizilianischen Verteidigung (1. e4 c5 2. Sf3 Sc6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 e5 5. Sb5 d6). Frank hatte seine Theorie zur Variante gelernt und erlangte eine völlig ausgeglichene, aber komplexe Mittelspielposition. Auf der Suche nach aktivem Spiel verrechnete sich Frank leider und konnte eine Figur, die er geopfert hatte, nicht zurückgewinnen bzw. kompensieren. Die Stellung war verloren.

An Brett 2 spielte ich mit Weiß. Auch wenn die Partie einen guten Eindruck hinterlässt, so gebührt der Ruhm fast allein einem Sekundanten, den ich vor dem Spiel eingehend befragte. Sein Name ist “Stockfish 15.1” und er läuft bei mir zu Hause auf meiner “Höllenmaschine” gerne mal bis „Suchtiefe 50″. Was soll ich sagen: Mein Gegner wählte die von mir zu Hause vorbereitete Variante, plus die von mir antizipierten menschlichen Fehler. Den Rest schaffte ich am Brett dann auch alleine.

An Brett 3 spielte Thomas Biehler. Im Gegensatz zu Frank hatte er die Theorie der Eröffnung (noch) nicht so gut im Griff und geriet schnell in eine schlechtere Position. Thomas versuchte zwar noch, die Stellung zu komplizieren, um so neue Chancen für sich zu kreieren, aber es half am Schluss alles nichts. Er verlor gegen FM Albert Syska.

Jonas Feidt an Brett 4 spielte eine hervorragende Partie. Er erkannte korrekt, wo die Nachteile des Aufbaus zu suchen waren, den sein Gegner, FM Peter Kargoll, in der Eröffnung gewählt hatte. Schnell erhielt Jonas massiven Druck gegen das schwarze Zentrum. Hinzu kam ein strategischer Fehler von Peter, der ihn schnell erkennen ließ, dass er einen Bauern hergeben muss. Jonas also mit Bauer mehr durchs Zentrum. Bald wurden es aber zwei Monsterbauern, nachdem Jonas noch schnell einen Bauern vom Rand gegen einen aus dem Zentrum tauschte (bzw. tauschen ließ). Schnell hatte Jonas dann nachgewiesen, dass gegen 2 verbundene Freibauern kein Kraut gewachsen ist. Peter musste aufgeben.

Leider hatte ich nur einen “Schlusseindruck” von der Partie Daniels gewonnen. Kurz vor dem Ende seiner Partie, in der er mit großer Sicherheit unter Druck stand, signalisierte er mir, ich solle mal an seinem Brett vorbeischauen. Ich sah eine hübsche kleine Kombination, die ihm Ausgleich sicherte. So endete dann auch die Partie friedlich in einem Remis.

Der Gegner von Tilman Giese hieß Lukas Muths. Tilman mit Weiß hatte eine Struktur auf dem Brett, die man evtl. der “Katalanischen Eröffnung” zuordnen kann. Lukas rührte jedoch Beton an, indem er seinen Läufer von c8 schnell gegen den Springer auf f3 tauschte (über g4). Tilman freute sich zwar über das so gewonnene Läuferpaar, musste aber einsehen, dass die massiv befestigten gegnerischen schwarzen Bauern c6, d5, e6 kaum angreifbar waren. Auch diese Partie endete remis.

Mit Abstand am längsten kämpfte Andreas Hauer mit den schwarzen Steinen gegen Bernd Kühn. Andreas versuchte lange, in einem Endspiel, in dem er einen Bauern weniger hatte, ein Remis herauszuholen. Diesmal schaffte er es aber nicht. Der Springer seines Gegners war die bessere Leichtfigur (Andreas verblieb mit einem Läufer).

Am 8. Brett kam uns Luca Zimmer wieder als Ersatzmann zu Hilfe. In der Eröffnung beging er einen Fehler und hatte von da an eine schwierige Partie. Aber er kämpfte lange und hatte durchaus seine Chancen. Aber sein Gegner Volker Louis, über 300 Elo-Punkte besser als Luca, wurde am Ende des Tages seiner Favoritenrolle gerecht.

Hier noch 4 Schnappschüsse von der Begegnung:

Biehler (rechts) gegen Syska
Hoppstädter (rechts) gegen Maurer
Giese (links) gegen Muths
Hauer (rechts) gegen Kühn

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