SAARLÄNDISCHE SCHULSCHACH-MEISTERSCHAFT

Der SC TURM war Ausrichter der SSSM. Über 200 Schüler trafen sich in der Hüttigweiler Illtal-Halle, dem Domizil des SC TURM.
PROLOG
Als Lehrer am Illtal-Gymnasium (Mathe, Sport) gründete ich Ende der 70er-Jahre die Neigungsgruppe Schach. Im Verbund mit dem Schachclub Turm Illingen, dessen langjähriger Vorsitzender ich war, ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten. Zwei Jahrzehnte lang war das IGI die Nr.1 im saarländischen Schulschach.
Grundlage unseres Erfolgs waren die jährlichen Projekttage. Unten links ein Foto des Turniers 1983, mit 58 Teilnehmern. Der zweite Tag war dem legendären Simultanschach vorbehalten. Jene Spieler des SC TURM, die es in jungen Jahren zu Ruhm gebracht hatten, stellten sich dem Nachwuchs. Thomas Biehler, 1986 Deutscher Meister der Jugend A und mit 19 Landesmeister, war der renommierteste. Aber auch Boris Traub und Ralph Scherer, beide
IGI-Abiturienten, beide früh Landesmeister, waren gefragte Simultan-Virtuosen.
Das IGI vertrat das Saarland alljährlich bei den Deutschen Schulschachmeisterschaften (DSSM), des Öfteren in zwei Wettkampfklasen.
Einige Erlebnisse sind unvergessen, etwa die DSSM 1998 in Berlin. Die Gesamtschule Dortmund (Foto 2) spielte in einer eigenen Welt. Was Wunder, hatte sie doch an Brett 1 Arkadij Naiditsch, 13 Jahre, FM mit ELO 2255, an Brett 2 seine ein Jahr jüngere Schwester Irina (ELO 1765). Arakdij war 10 Jahre später später Deutschlands stärkster Spieler, er schaffte als Erster die 2700-Elo.
Nach Runde 5 gab’s bei der DSSM in Berlin am Tisch von Dortmund einen großen Tumult. Ich wollte wissen, was passiert war. Ein zierlicher,
freundlicher Herr (Papa Naiditsch, wie ich erfuhr) gab mir in ruhigen Worten Auskunft: Irina hatte remis gemacht, ohne den Mannschaftsführer zu fragen. DernTumult erfolgte, weil „Mannschaftsfiehrer Arkadij serr beese!“ Ein glücklicher Zufall, dass ich dies alles schriftlich festhielt und die passenden Fotos machte!


Nach meiner Pensionierung fand sich kein Nachfolger, der die Arbeit in der Schach-Neigungsgruppe des IGI angemessen fortsetzte. Zwei Lehrkräfte betreuten zwar kurzfristig die Neigungsgruppe, kassieren die Deputat-Stunde, nahmen aber nicht an Wettkämpfen teil.
WACHABLÖSUNG DURCH OTTWEILER
Da Jonas Feidt und andere Illinger Schachspieler das Ottweiler und nicht das Illinger Gymnasium besuchten, erfolgte der Rollentausch. Seit 2020 trägt das Gymnasium Ottweiler den begehrten Titel „Deutsche Schachschule“. Diese Auszeichnung, die von der Deutschen Schachjugend vergeben
wird, ehrt Schulen, die sich in besonderem Maße für die Förderung des Schachsports einsetzen.
Meine Erfahrung: Den ultimativen Schub fürs Schulschach bringt das Engagement des Schulleiters. OStD Kirsch, Schulleiter des IGI, fehlte bei
keiner unserer Veranstaltungen. OStD Helmut Umla vom Warndt-Gymnasium Völklingen war als Betreuer mit seiner Schachmannschaft unterwegs. Den Spitzenplatz in diesem Ranking hält der Ottweiler Schulleiter OStD Mark Hubertus – er ist amtierender Saarländischer Schulschachreferent!
In Hüttigweiler war er Schirmherr der SSSM 2025, fand ermunternde Worte bei der Begrüßung und durfte sich letztlich über den Triumph seines Ottweiler Quartetts in der WK III freuen. Das besteht aus vier Spielern des SC TURM, die das Gymnasium Ottweiler besuchen. Der Erfolg war allerdings denkbar knapp: Das Gymnasium Ottweiler lag am Ende mit 13:1 Punkten gleichauf mit dem Cusanus-Gymnasium St. Wendel, gewann nur wegen der besseren Feinwertung. Bemerkenswert: Fynn und Emma Didas vom Cusanus-Gymnasium holten an Brett 1 und 2 großartige 6,5 bzw. 7 aus 7! Wolfgang Kreuscher, Spieler in Illingen, Trainer und Betreuer in St. Wendel, war hin- und hergerissen …


Links das Sieger-Quartett mit Jano Roob, Louis Tischer, Alex Schmidt und Janis Schäfer
Rechts der punktgleiche Zweite, das Cusanus-Gymnasium; ganz links Fynn Didas, daneben seine Schwester Emma

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